Montag, 19. Oktober 2009

Erinnerung.

Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,
Denn das Glück ist immer da.
J.W. von Goethe

Sonntag, 28. Juni 2009

cher Raphi

Pour toi mon chéri

Je veux remercier toi pour tout!

Je t’aime beaucoup!

Je t’aime de plus en plus!

Je t’aime,

parce que tu m’aimes.

Tu es mon amour,

parce que tu es là pour moi toujours.

Je veux être ensemble avec toi,

parce que tu es pour moi,

comme mon roi.

Je t’aime beaucoup,

parce que ensembles, nous sommes fous.

Je veux passer du temps avec mon raphi,

parce que tu es le plus joli.

Etre seule est trés horrible,

je veux être chez toi plus souvent que possible.

Je voudrais être ta femme,

parce que je t’aime!

J’espere que nous resterons ensemble

Seulement pour toujours!

Ma dernière phrase est la plus importante:

Raphael, Je t’aime beaucoup!

N’oublie jamais cela!

je suis creative:D

THEMA WAR ÜBRIGENS VORGEGEBEN.
ist also nicht unbedingt meine meinung!


Je suis une victime de la pollution
Je suis une victime de la pollution

Je suis allergique en tout le trafic.
Rien est biologiq
ue,
partout, on trouve quelque chose chimique.

C'est tout catastrophique!

Il faut qu'on regarde!

Malheuresement, ne personne fait attention.


Tout le monde veut fumer:

Ils détruisend avec sa leur santé.
Il faut qu'on recycle
mais tout le monde jette.
Ils serait meilleur qu'on prenne le vélo

en comparaison de la Renault.

Il faut qu'on regarde!

Malheuresement, ne personne fait attention.


On pollue l'air!

On pollue la terre!

On pollue la mer!

Avec notre technique nucléaire!
Il faut quelque chose de faire!

Mais ne personne le voir,

L'environnement a aussi des droits.

Il faut qu'on regarde!

Malheuresement, ne personne fait attention.

Samstag, 20. Juni 2009

Interpretation Nathan der Weise

In dem Drama „Nathan der Weise“ von G.E. Lessing geht es primär um die Religionsfrage. Lessing lebte in der Zeit der Aufklärung, daher folgt der aufklärerische Gedanke hinter Lessings Stück. Das Stück spielt zur Zeit der Kreuzzüge in Jerusalem, die Stadt in der die drei großen Religionen mit wichtigen Heilig- und Pilgerstätten vertreten sind, sozusagen das Bindeglied, aber auch die Konfliktstelle der Weltreligionen. Das Theaterstück beginnt damit, dass Nathan der Weise, ein wohlhabender jüdischer Kaufmann aus Babylon zurück nach Jerusalem kommt. Er erfährt von Daja, seiner christlichen Dienerin, dass sein Haus brannte und seine Tochter Recha von einem unbekannten Tempelherrn gerettet wurde. Nathan will sich beim Tempelherrn bedanken. Recha hält den Tempelherrn für einen Engel und schwärmt für ihn, deswegen erwartet sie von ihrem Vater ihn ausfindig zu machen. In der Textselle II.5, die es zu interpretieren gilt, ist es endlich soweit, dass Natahn den Tempelherrn endlich persönlich antrifft. Diesen Dialog möchte ich in meinen folgen Zeilen erläutern.
Schon zu Beginn des II. Aufzug 5. Auftritt werden dem Leser die Personenkonstellationen deutlich aufgeführt. Zu Anfang ist Nathan alleine und führt einen Monolog, indem er den Tempelherrn lobt, und dem Publikum sagt, dass er ihn mag „Ein Jüngling wie ein Mann. Ich mag ihn wohl Den guten trotz’gen Blick! den prallen Gang!“ (Vers 1195). Auch die Einstellung des Tempelherrn wird von Anfang an klar vermittelt, indem er trotzig, wie von Nathan erwähnt, arrogant, ohne sämtlichen Respekt und voller Verachtung Nathan gegenübertritt. Seine Verachtung gegenüber Nathan wird mit seiner Verachtung gegen das jüdische Volk begründet. Diese wird schon angedeutet, als der Tempelherr das zweite Mal zu Wort kommt in Vers 1199 und Nathan nicht mit seinem Namen, sondern mit seiner Religionszugehörigkeit, „Was, Jude? Was?“, anspricht. Als sprachliches Mittel verwendet Lessing das ganze Stück hindurch Gedankenstriche, die dem Stück Dynamik für die schauspielerische Interpretation verleihen sollen und Sprechpausen darstellen. In Vers 1998 verwendet Lessing „(...)“. Dies hat die Wirkung, dass das vorangehende „Erlaubt...“ Nathans zögerlich, unentschlossen, unsicher und bedacht beim Leser ankommen. Außerdem ist es ähnlich anzusehen wie eine Regieanweisung, die Lessing für sein Stück bereits so festlegte. Die Abneigung des Tempelherrn gegen die Juden kommt noch an mehreren anderen Stellen zum Vorschein. So zum Beispiel, als der Tempelherr sich rechtfertigen will, dass er Recha gerettet hat. Er sagt, dass es die Pflicht eines jeden Tempelherrn wäre zu helfen, „-wenn’s auch nur Das Leben einer Jüdin wäre.“ (Vers 1219). Das Wort „nur“ betont seine tiefe Verachtung und zeigt, dass ihm das Leben einer Jüdin bzw. eines Juden überhaupt nichts wert ist. Wenn er wüsste, dass die Jüdin in Wirklichkeit keine Jüdin ist und er sich später in sie verliebt, bis sich herausstellt, dass sie seine Schwester ist, würde er, denke ich, anders über sie reden. Außerdem wird metaphorisch dargestellt, dass viele Menschen Vorurteile und Abneigungen gegen Juden haben, bereits im Mittelalter wie auch heute noch, weil die Juden schon immer viel Geld hatten bzw. haben, da sie durch ihren Glauben fast keinen anderen Beruf ausüben dürfen außer Berufe wie Kaufmann oder Bankier. Der Tempelherr deutet diesen „Volksneid“ in Vers 1232 an „Der reichre Jude war Mir nie der bessre Jude.“. Als Nathan ihm bereits seinen Namen gesagt hat, spricht er ihn trotzdem weiterhin mit „Jude“ an, was uns zeigt, dass es ihm gleichgültig was Nathan sagt und was er von ihm will. (Vers 1260) „Aber Jude- Ihr heißt Nathan?“. Er erweist sich als sehr ignorant und hält sich als Christ scheinbar für etwas Besseres als das, was die Juden für ihn sind. In Vers 1290 bezeichnet er die Juden als das „auserwählte Volk“. Und missbilligt somit indirekt ihr Verhalten. Indirekt, weil er in seiner Aussage nicht wörtlich erwähnt, dass er die Juden meint, sondern man das nur aus den vorangehenden Versen assoziieren kann. Er lässt Nathan und den Leser erschließen, dass er mit dem „auserwählten [n] Volk“ die Juden, und folglich Nathan meint. In seinem Text über das „auserwählte Volk“ deutet der Tempelherr an, dass die Juden Schuld seien, dass jede Religion meine „Nur sein Gott sei der rechte Gott“ (1295), weil sie „seines Stolzes; Den es auf Chris und Muselmann vererbte“, wie gesagt, auf die beiden anderen Religionen übertragen habe. Lessing verwendet auch an dieser Stelle sehr viele rhetorische Fragen. Diese sollen den Leser und Nathan auffordern mitzudenken, erfordern jedoch keine Antworten, weil in diesem Fall der Tempelherr die Antwort anschließt. Er verurteilt, dass das Judentum ihren Gott der ganzen Welt aufdringen wolle und er „dieser(r) bessr[e]“ Gott wäre. Er sagt, es sei offensichtlich, was er meine und verwendet dafür ein auch heute noch gebräuchliches Sprachbild: „Wem hier, wem itzt Die Schuppen nicht vom Auge fallen...“ (Vers 1302) und fügt dann noch an: „ Doch sei blind, wer will!“. Er bezeichnet also Nathan so, wie ich den Tempelherrn bezeichnen würde. Er unterstellt ihm, dass er die Augen vor der Realität verschließe und nicht einsehe, dass das Judentum nicht gut sei. Er wirkt scheinbar empört über Nathan. Jedoch reagiert er dann wiederum gegensätzlich. Er wartet die Reaktion Nathans ab und als dieser nichts erwidert, will er wohl den Anschein erwecken, dass es ihm gleichgültig ist, ob er Nathan nun überzeugen konnte oder nicht. Dies stimmt meiner Meinung zufolge nicht mit seinen vorherigen Aussagen und ebenfalls nicht damit, dass er sich so in seine Argumente reinsteigerte, überein. Er will nach sich seiner Argumentation von Nathan abwenden und sagt in Vers (1303/1304) „ Vergesst, was ich gesagt; Und lass mich!“ Dies verdeutlicht, dass er immer noch nichts mit Juden, folglich nichts mit Nathan zu tun haben will.
Aber Nathan wäre nicht Nathan der Weise, wenn er sich kampflos und widerstandslos geschlagen geben würde. Nathan wirkt auf den Leser stets höflich und dankbar dem Tempelherrn gegenüber, obwohl er sich schon so einiges an Unterstellungen gefallen lassen muss. Dankbar deswegen, weil dieser junge Tempelherr seine adoptiv Tochter Recha aus dem Feuer gerettet hat. Jeder wäre dem Tempelherr in Nathans Situation dankbar, doch Nathan hat noch den speziellen Grund dankbar zu sein, weil er bereits seine Frau und seine sieben Söhne durch die Christen in Gath verlor und jetzt nur noch Recha hat. Trotz der Vorgeschichte, dass ausgerechnet die Christen seine Familie grausam ermordeten, hat er keinerlei Vorurteile dem christlichen Tempelherrn gegenüber. Auch das ist ein Indikator für seine Weisheit. Er verurteilt zwar die Christen, die seine Familie auslöschten. Er ist sich aber bewusst, dass nicht alle Christen gleich sind. Er versucht den ganzen Dialog über den Tempelherrn von seiner Meinung zu überzeugen und sein Ziel ist es gemeinsam mit dem Tempelherr als Freunde aus der Konversation heraus zu gehen.
Zuerst sagt Nathan, dass der Tempelherr seine Recha gerettet hat und er deswegen tief in seiner Schuld stehe, weil Zivilcourage, damals wohl genauso wie heute nicht selbstverständlich war. Es ist und bleibt eine Heldentat jemandem zu helfen, der sich in einer Notlage befindet. Der Tempelherr gesteht sich zum ersten Mal in Vers 1270 ein, dass Nathan Recht hat, indem er sagt: „ Ich muss gestehn, Ihr wisst, wie Tempelherren denken sollten.“. Hier wird der Konjunktiv eingesetzt, was an dieser Stelle bedeuten könnte, dass er selber nicht so denkt. Nathan kontert, durch die Hinterfragung, ob „Nur Tempelherren?“ (1271) und ob sie es bloß „sollten“. Das „sollten“ ist hier besonders betont. An dieser Stelle soll sich der Leser selbst fragen, ob man denn nicht so handeln MUSS, wie es der Tempelherr bereits getan hat. In der heutigen Gesellschaft ist unterlassene Hilfeleistung eine Straftat, doch würde jeder sein eigenes Leben für das Leben anderer aufs Spiel setzen? Hier steckt eine ethnische Grundsatzfrage dahinter, die sich jeder Zuschauer und Leser selbst beantworten muss. Nathan fügt dann noch einen, mir sehr zentral erschienenen Satz an, in Vers 1273: „ Ich weiß, wie guten Menschen denken; weiß, Dass alle Länder gute Menschen tragen.“ Vor Nathan ist folglich jeder Mensch gleich, egal aus welchem Land er stammt, welche Religion er hat, an welchen Gott er glaubt, welche Hautfarbe er hat, etc.. Genau wie wir es heut zu Tage im Grundgesetz vorfinden. Zu der Zeit der Aufklärung war das eines der Ziele, die Lessing, Voltaire und die andere Aufklärer durchsetzen wollen. Gleichheit vor dem Gesetz und Religionsfreiheit werden hier aufgeführt und trugen zur Aufklärung ihren elementaren Teil bei.
Der Tempelherr ist scheinbar schockiert und fordert förmlich eine Unterscheidung zu treffen zwischen den Menschen. Nathan erwähnt beiläufig die äußerliche Unterscheidung, also die Unterscheidung „an Farb‘, an Kleidung, an Gestalt“. Hier ist eine Elision, also das Auslassen eines Buchstaben, der dann durch ein Apostroph ersetzt wird, zu finden. Da es sich bei diesem Drama eigentlich um ein dramatisches Gedicht handelt, setzte Lessing die Elision ein, um das Versmaß beizubehalten. Dies hat, ähnlich wie die Gedankenstriche auch wieder die Ursache in der Dynamik des Stückes.
Um dem Tempelherr seine These zu veranschaulichen und zu verinnerlichen fügt Nathan eine Metapher, eine Art Vergleich in diesem Fall an, die wie folgt lautet: „Der große Mann braucht überall viel Boden;(...)“, „der große Mann“ in Vers 1278 steht für einen großen Baum, was im 18. Jahrhundert eine bekannte Verwendung im Volksmund war. Er fügt hinzu, dass wenn zu viele Bäume zu eng aneinander gepflanzt werden, sich die Äste zerschlügen. Wenn zu viele große Männer an einem Fleck sind, herrscht Gewalt und ein Ungleichgewicht in der Gesellschaft. Wenn es überall jedoch mittlere Bäume bzw. Menschen gäbe, würde es sozial ausgeglichen sein und es gäbe nicht so viele Konflikte nach dem besten Stand zur Sonne für die Photosynthese, bzw. den besten Arbeitsplatz und die beste Verbindung zum Herrscher oder ähnliches. Seine Einschränkung ist, dass man nicht egoistisch sein darf, sondern tolerant sein muss, dass sein System funktioniert! Dies belegen: „Nur muss ein Gipfelchen sich nicht vermessen, Dass es allein der Erde nicht entschossen.“ Das heißt so viel wie, dass die Menschen sich gegenseitig akzeptieren müssen, weil ihnen die Erde nicht alleine gehört und jeder Bewohner eine gewissen Verantwortung ihr gegenüber und den anderen Menschen, die sie bewohnen hat.
Als der Tempelherr erneut argumentiert und sich dann von Nathan abwenden will, lässt dieser das, wie zuvor bereits erwähnt, entsprechend seinem Charakter nicht zu. Jetzt beschließt Nathan gegensätzlich zu der Forderung des Tempelherrn, dass er jetzt erst recht nicht von ihm ablässt und der Tempelherr in jedem Falle sein Freund sein müsse. Er argumentiert ähnlich wie später auch in der Ringparabel, das man bzw. die beiden sich ihr Volk nicht auserlesen hätten, d.h. das man getauft man, bevor man entscheidungsmündig ist. Er fragt ihn im Redestil der typisch für Nathan ist, mit den rhetorischen Fragen, was Volk bedeute. Anschließend an diese einführende Frage folgt, eine wie ich finde elementare rhetorische Frage, sowohl für das Stück, als auch für die Textstelle, die lautet: „Sind Christ und Jude eher Christ und Jude, Als Mensch?“ Dann bedauert er es, dass es dem Tempelherr wichtiger sei, Christ zu sein als Mensch. Nach dieser Aussage Nathans kommt der Tempelherr endlich zu der Einsicht, dass Nathan trotz seines Glaubens kein schlechter Mensch ist. Er zweifelt nun nicht mehr daran, dass die beiden Freunde werden müsste „-Eure Hand! -Ich schäme mich Euch einen Augenblick verkannt zu haben.“ (Vers 1315) und im späteren Satz „- Nathan, ja; Wir müssen, müssen Freunde werden.“ Lessing verwendet eine Wiederholung, um die Eindringlichkeit der Aussage und die Bedeutung für das Stück und den Leser zu steigern.
Nathan entgegnet nur, dass sie es schon seien. Am Ausgang des Dialoges sieht man, wie die geschickte Strategie Nathans den Tempelherr zu überzeugen konnte, wie fast alle anderen Personen in dem Stück auch (z.B. den Sultan Saladin in III.7.). Er schafft es den zu Anfang sehr pessimistischen Tempelherr davon zu überzeugen, dass er auch nur ein Mensch ist und dass auch er mehr Mensch als Gläubiger ist. Zu Anfang schaute Nathan noch finster drein und wusste nicht ausreichend über den Tempelherr Bescheid, um sich vorher eine Redestrategie und schlagende Argumente zu überlegen, jedoch schaffte er es trotzdem aus dem Bauch heraus, mit purer Überzeugung, Engagement und dem Wille dazu ihn zu überzeugen.
Man merkt, dass der II. Aufzug zum Höhepunkt hinführen soll, da die Religionsfrage bereits eingeführt wird und man bereits hier zum Nachdenken Religionsbezüglich angestoßen wird. Außerdem steht das Mensch-Sein sehr im Vordergrund und zählt auch beim Überzeugen als schlagenden Argument, wiederum ähnlich wie in III.7.
Ich finde, diese Textstelle sehr wichtig für den Allgemeinverstand des Stückes. Sie trägt viel zur Charakterisierung der Hauptperson Nathan, aber auch zur Charakterisierung des Tempelherrn bei. Der Leser kann sich nach dem II.5. ein besseres Bild vom jungen, unerfahrenen und zu Anfang ein wenig naiven Tempelherrn machen. Wir erfahren außerdem eine Menge über Nathan, als Mensch und seine Charaktereigenschaft, die Leute nicht oberflächlich nach dem zu beurteilen was sie sagen, sondern wie sie es sagen und was sie wirklich damit meinen könnten. Ich denke auch, dass Nathan der Weise den Titel „Weise“ sehr wohl verdient hat, da er auch in diesem Aufzug eine große Menschenkenntnis und eine tolle Diskussionsstrategie an den Tag legt und es somit schafft den skeptischen Tempelherrn zu seinem Freund zu machen. Ich denke schon zu diesem Zeitpunkt ahnt Nathan, dass Recha und der Tempelherr füreinander –in irgendeiner Weise- bestimmt sind. Er muss eine Vermutung gehabt haben, um überhaupt Nachforschungen zur Herkunft seiner Recha und des Tempelherrn anzustellen. Am Ende hat Nathan dann herausgefunden, dass Recha eigentlich Blanda von Filnek heißt und der Tempelherr, der angibt Curd von Stauffen zu sein in Wirklichkeit Leu von Filnek ist. Somit sind die beiden Geschwister und Nathans Angst seine Tochter Recha gleich dem erstbesten in die Hände zu legen war begründet. Am Ende nimmt Nathan Recha und den Tempelherrn bei sich auf, die übrigens auch noch die Nichte und der Neffe des Sultan Saladin und seiner Schwester Sittah sind. Für den Gesamtzusammenhang des Stückes ist es wichtig, dass Nathan und der Tempelherr in dem Aufzug Freundschaft schließen, da sich Recha und der Tempelherr sonst nie verliebt hätten und Recha nie ihren leiblichen Bruder gefunden hätte. Am Ende dieses Auftritts haben sich der Christ und der Jude vertragen und sind so zu sagen über ihren eigenen Schatten gesprungen, um eine Freundschaft aufzubauen. Die Kluft zwischen Juden- und Christentum scheint überwunden zu sein. Dies steht im Bezug zum Ende des Stückes, durch das man erfährt, dass eigentlich alle drei Religionen, die alle versuchten zu unterscheiden, verwand sind und sie eine Familie sind, trotz der Tatsache, dass sie jeweils an einen anderen Gott glauben. Die Gemeinschaft funktioniert solange sich alle akzeptieren und tolerieren, jedoch ist Lessings Ziel auch in der heutigen Gesellschaft noch nicht vollständig angekommen.

Sonntag, 31. Mai 2009

Wir, die Fans vom HC Ludwigsburg:)


Deutsche Meisterschaft
Ludwigsburg 09
Vani-Lena-Annalena-Tabea-Analisa-Nelly-Weißers und Mareike

Trier-Süddeutsche Meisterschaft 09
"da simmer dabei, das ist priiiima."
Stefan-Tabea-Analisa-Iris-Fr.Seiffert



Deutsch HA

Nathan der Weise
G.E.Lessing

( 3. Aufzug, 7. Auftritt)

Nathan der Weise kommt von einer Reise aus Babylon zurück und erfährt, dass sein Haus brannte. Daja, eine christliche Dienerin, berichtet ihm, dass seine Tochter Recha von einem unbekannten Tempelherr, der vom Sultan begnadigt wurde, aus den Flammen gerettet wurde. Recha schwärmt für den Tempelherrn und erzählt ihrem Vater, dass er ihr sichtbarer Engel sei. Nathan möchte sich beim Tempelherr bedanken, jedoch ist er nicht auf zu finden. Doch dann taucht er wieder auf und Recha bittet ihren Vater zu ihm zu gehen. Daja wird zum Tempelherrn geschickt doch er lehnt den Dank trotzig ab. Im 2. Aufzug tritt der Sultan Saladin auf. Er und seine Schwester Sittah spielen Schach. Es stellt sich heraus, dass der Sultan und Sittah Geldsorgen haben. Der Saladin möchte sich Geld beim bekanntlich weisen und wohlhabenden Nathan leihen. Nach einem Schauplatzwechsel findet das Treffen zwischen Nathan und dem Tempelherr statt. Vorerst ist der Tempelherr aufgrund Nathans Religion ihm gegenüber skeptisch und ablehnend. Nathan kann ihn jedoch überzeugen und die beiden werden Freunde. Anschließend wird der Derwisch, ein Diener und Schatzmeister des Sultans, zu Nathan geschickt um ihm mitzuteilen, dass der Sultan ihn kennenlernen möchte. Der Derwisch erzählt Nathan, da die beiden befreundet sind, dass der Sultan Geldsorgen hat. In der Zwischenzeit reden Sittah und der Sultan über Nathan und schmieden einen Plan. Als Nathan zum Sultan kommt, erwartet er, dass der Sultan ihn um Geld bittet. Der Sultan will jedoch lediglich die Meinung des weisen Nathans, bezüglich der großen Religionsfrage hören. Er möchte wissen welche Religion Nathan für die einzig Wahre hält. Ihn interessiert, warum so ein weiser Mann sich für das Judentum entschieden hat und nicht für eine andere Religion. Nathan überlegt, als Saladin nach seiner Schwester schaut. Als er zurück kommt, ist Nathan ein passendes Märchen eingefallen mit dem er den Sultan abspeisen will.

Im 3. Aufzug und dem 7. Auftritt geht es darum, dass der Sultan Saladin die Antwort auf seine vorangehende Frage von Nathan hören möchte. Nathan möchte ihm mit einem kleinen “Geschichtchen“ antworten. Hier verwendet Lessing die Verkleinerung/ Verniedlichung als Stilmittel. Es wirkt auf den Leser aufgrund dessen, als ob das „Geschichtchen“ nur nebensächlich für Nathan wäre und verdrängt die wichtige Bedeutung der Ringparabel, die Lessing für diese Textstelle auswählte. Der Sultan Saladin möchte von Nathans Weisheit profitieren. Er begründet seine Frage damit, dass er, der viel beschäftigte Sultan, noch keine Zeit hatte sich ausgiebig mit dieser Frage auseinander zu setzen und er deswegen den Rat vom weisen Nathan einholen möchte. Er hofft, dass er nach Nathans Antwort einen seiner Titel „Verbesserer der Welt und des Gesetzes“ mit Recht führt (Vers 1900). Der Sultan Saladin kann in den nachfolgenden Zeilen die Geschichte kaum erwarten und fordert Nathan in Vers 1910 auf weiterzuerzählen: “Mach! erzählt, erzähle!“ Der Sultan wird hier von Lessing als wissbegierig und neugierig dargestellt. Dies zeigt Nathans hohes Ansehen in der damaligen Gesellschaft Jerusalems bzw. ebenfalls das hohe Ansehen der Juden. Sogar der Sultan, ein „Muselmann“ mit viel Macht, hält große Stücke auf Nathan den Weisen. Nathan beginnt seine Geschichte zu erzählen. In der Geschichte geht es um einen Mann im Osten, der einen wertvollen Ring aus Opal besaß. Der Ring hatte besondere Kräfte. Der Besitzer ließ ihn nie vom Finger und bestimmte, dass nach seinem Tod sein liebster Sohn den Ring bekäme und dieser ihn dann wiederum an seinen liebsten Sohn vererben solle. Der Besitzer des Rings sei folglich der Fürst des Hauses. Dies ging ein paar Generationen gut, bis der Ring einem Vater mit drei Söhnen gehörte. Seine Söhne waren ihm alle gleich lieb und er wollte keinen der Dreien enttäuschen. Als sein Tod absehbar war, beschloss der Vater von seinem Ring zwei Kopien anfertigen zu lassen, um alle seine drei Söhne glücklich zu machen. Ein Künstler schaffte es, dass man keinen Ring mehr vom Original unterscheiden konnte. Der Vater rief also seine drei Söhne, jeden einzeln zu sich, und gab jedem den väterlichen Segen und einen Ring, anschließend starb er. Die drei Söhne wollten nun alle drei Fürst des Hauses sein, da doch ein jeder einen Ring vom Vater bekommen hatte. Die Ringer wurden untersucht, es wurde gezankt und geklagt, jedoch war der echte Ring nicht von den anderen zu unterscheiden, „Der rechte Ring war nicht erweislich.“. An dieser Stelle unterbrach Nathan sein Geschichtchen. Als er keine Reaktion vom Sultan vermerkt, ergänzt er:“ Fast so unerweislich, als Uns itzt-der rechte Glaube.“. Der Saladin ist ganz überrascht und fragt Nathan ob das die Antwort sei auf seine Frage. Nathan erklärt, dass es ihn entschuldigen soll, dass er sich nicht traut die Ringe, also die Religionen, zu unterscheiden, die der Vater mit der Absicht anfertigen ließ, dass sie nicht zu unterschieden wären. Hier zieht Nathan die Parallele zwischen dem Ring bzw. den Ringen und der bzw. den Religionen. Er behauptet folglich, dass die Religionen alle gleich seien und in keinster Weise zu unterscheiden seien. Mit dieser Antwort lässt sich der mächtige Sultan Saladin jedoch nicht abspeisen. Er fügt an, dass die Religionen sehr wohl zu unterscheiden wären und nur Kleidung, Speis und Trank gleich seien. Nathan erklärt dem Sultan nun seine Ansichten genauer. Er behauptet nun, dass alle Religionen auf mündlich oder schriftlich überlieferter Geschichte basieren. Er fragt den Sultan ob Geschichten auf Treu und Glauben angenommen werden müssen. Lessing verwendet hier eine rhetorische Frage um zu verstärken, dass der Sultan eine Autoritätsperson für Nathan ist. Das heißt Nathan geht mit Vorsicht und Respekt auf die Problematik ein. Der Sultan hat große Macht und Nathan versucht ihn deswegen geschickt und respektvoll von seiner eigenen, weisen Meinung zu überzeugen. Fast jeder Satz ist eine rhetorische Frage. Nathan wartet die Antwort des Sultans nicht ab, sondern geht kontinuirlich in seinem Gedankengang weiter. Ich denke die rhetorischen Fragen werden eingesetzt, um den Sultan und den Leser zum Nach- bzw. Mitdenken anzuregen. Nathan argumentiert, dass man am ehesten dem eigenen Glauben glaubt. Damit meint er, dass man der Religion des Vaters und der Mutter niemals Zweifel entgegenbringen könnte, weil die eigenen Eltern solche Respektpersonen sind, dass man auch an ihnen nie zweifeln würde. Weder Nathan noch der Sultan würden ihren Vätern widersprechen und ich denke das trifft auch auf den Leser zu. Nathan fragt den Sultan, wie es möglich sei, dass er seinen „Vätern“ (er meint Vorfahren im Allgemeinen) weniger glaube, als der Sultan den Seinen. Nach dieser weisen Argumentation Nathans sieht der Sultan ein, dass Nathan Recht hat und er sagt, er müsse verstummen. Nathan erzählt nun seine Geschichte weiter. Er erzählt, dass die drei Söhne zu einem Richter gingen, um den Sohn, der im Recht ist ausfindig zu machen. In Vers 2009 spricht der Sultan: „Und nun, der Richter? –Mich verlangt zu hören, was du den Richter sagen lässest. Sprich!“. In dem Fall ist Nathan der Richter und Saladin die drei Söhne, da der Sultan von Nathan wissen will, welche die wahre Religion ist und die 3 Söhne den wahren Ring suchen. Der Richter spricht, dass die Söhne, wenn sie nicht den Vater herbeischaffen vom Stuhl gewiesen werden, da er nicht da ist um das Rätsel zu lösen. Die zweite Möglichkeit, die ihnen der Richter anbietet, wäre zu verharren bis der rechte Ring sich Kund tut. Doch dann fällt dem Richter die Kraft des Ringes ein, den Besitzer vor Gott und den Menschen beliebt zu machen. Der Richter fragte die 3 Söhne, welcher der Beliebteste sei, doch es kam keine Antwort der Söhne, woraus der Richter den Schluss zieht, dass alle drei Ringe nicht echt sind und der echte Ring verloren ging. Doch dann gibt ihnen der Richter noch einen Rat, welcher wie folgt lautet: „[...]Dass er euch alle drei geliebt, und gleich gliebt: indem er zwei nicht drücken mögen, um einen zu begünstigen. - Wohlan! Es eifre jeder seiner unbestehenden von Vorurteilen freien Liebe nach. Es strebe von euch jeder um die Wette, die Kraft des Steins in seinem Ring an den Tag zu legen! Komm dieser Kraft mit Sanftmut, mit herzlicher Verträglichkeit, mit Wohltun, mit innigster Ergeben in Gott zu Hülf! [...]“. Nach dem Rat des Richters kann man erneut einen Vergleich ziehen. Es ist egal, welches nun der richtige Ring, ebenso welche die richtige Religion ist. Alle Gläubigen sollen an die Kraft, die ihnen ihre Religion und der Glaube an ihren Gott verleiht, glauben und somit kommt Sanftmut, herzliche Verträglichkeit, Wohltun und Innigste Ergebenheit in Gott bei ihnen zum Vorschein. Meiner Meinung nach sind Sanftmut, herzliche Verträglichkeit, Wohltun und Innigste Ergebenheit in Gott, die Tugenden, die jede Religion anstrebt, dass ihre Anhänger sie erhalten und ausleben. Wenn diese Tugenden erreicht sind, ist sowohl das Ziel des Rings, als auch das der Religionen erreicht. Im vorletzten Vers des Richters (2050) sagt er noch, dass er nicht weise genug sei um zu entscheiden, welcher der rechte Ring ist, jedoch vielleicht über tausend tausend Jahre ein weiserer Mann auf dem Richterstuhl säße, der fähig ist das Rätsel zu lösen. Dieser Satz ist wiederum auf die Religionen zu beziehen. Die Frage nach der rechten Religion wird wohl immer bestehen, jedoch ist bis jetzt noch kein Mann weise genug gewesen um dieses Rätsel zu lösen.
Als Nathan seine Geschichte beendet hat fragt er den Sultan, ob er meint dieser weisere Mann zu sein. Dieser jedoch stürzt auf Nathan zu, ergreift seine Hand, hält sie fest und erwidert: „Ich Staub? Ich Nichts? Oh Gott!“ Auf Nachfrage Nathans erklärt der Saladin dann, dass die „tausend tausend Jahre seines Richters“ noch nicht um seien und er betont, dass der Richterstuhl nicht der Seinige wäre. Er erlaubt Nathan zu gehen, möchte aber, dass Nathan sein Freund ist. Ich denke Nathan hat einen guten Weg gefunden den Sultan von seiner Weisheit zu überzeugen. Am Ende des Gesprächs bittet der Sultan förmlich, dass Nathan- der weise Nathan- sein Freund ist. Ich denke der Sultan erhofft sich noch mehr Profit von Nathans Weis- bzw. Klugheit. Als der Sultan nicht mehr von Nathan wissen will und ihm erlaubt zu gehen, trägt Nathan ihm noch die Bitte vor, ob der Sultan aufgrund des Krieges nicht ein bisschen von Nathans Geld benötige und so für Nathan verwahren könne. Der Sultan ist ganz verblüfft, weil er eigentlich Nathan um Geld bitten wollte. Am Ende als scheinbar alles geklärt ist, lenkt Nathan das Thema noch auf den jungen Tempelherr, dem der Sultan Saladin das Leben ließ. Nathan berichtet ihm, dass der Tempelherr seine Tochter Recha aus dem Feuer gerettet hat. Nathan geht nun den Tempelherrn holen, da Sittah, die Schwester des Sultans, den Tempelherr, der einem verstorbenen Bruder der beiden ähnelt, auch kennenlernen möchte. So endet nun der 7. Auftritt. Jedoch auch noch zu erwähnen wäre, dass Lessing Jerusalem als Schauplatz auswählte, weil Jerusalem ein Pilgerort und eine heilige Stadt für alle drei großen Religionen ist und somit Bezug auf seine Handlung nimmt. Für die Christen ist Jerusalem eine heilige Stätte, weil es der Ort der Leidensgeschichte Jesus von Jesus war. In Jerusalem befinden sich die Grabeskirche und die Via Dolorosa, zu der auch heute noch viele gläubige Christen pilgern. Ein wichtiges Heiligtum der Juden in Jerusalem ist die Klagemauer. Für die Muslime sind vor allem die beiden Bauten auf dem Tempelberg, der Felsendom und die Al-Aqsa-Moschee, von großer Bedeutung. Genau wie in Lessings dramatischem Gedicht sind drei Religionen auch heute noch vertreten. Der Tempelherr steht für die Christen, Nathan selbst und zu Anfang seine Tochter Recha stehen für die Juden und der Sultan Saladin mit seiner Schwester Sittah steht für die Muslime. Am Ende des Stückes stellt sich heraus, dass alle miteinander verwand sind und somit sind die drei Religionen, die der Sultan zu unterscheiden versuchte, alle miteinander verbunden, was Nathans Geschichte bestätigt. Es stellt sich heraus, dass Recha, die angenommene Tochter Nathans, eigentlich Christin ist und die Schwester des Tempelherrn. Der Sultan findet dann noch heraus, dass der Tempelherr und auch Recha sein und Sittahs Neffe und Nichte sind, da sie die Kinder des verstorbenen Bruders vom Sultan sind. Das Stück endet damit, dass alle wohl vereint sind und die Vertreter der drei Religionen sich in den Armen liegen und glücklich sind. Ich denke, dass dies die Aussage ist, die Lessing mit „Nathan der Weise“ erreichen wollte. Alle Religionen sollen friedlich und vereint miteinander leben und sich gegenseitig akzeptieren.